Hommage an Sabine Herszlikowitz
28.09.2024
60 x 45 cm (H x B)
Acryl auf Papier
Sabine Herszlikowitz, ein junges jüdisches Mädchen, wurde am 27. März 1936 in Paris geboren. Ihr Leben wurde tragisch verkürzt, als sie am 11. Februar 1943 im Alter von nur 6 ½ Jahren in Auschwitz-Birkenau ermordet wurde. Ihre Geschichte dient als eindringliche Erinnerung an die vielen unschuldigen Leben, die während des Holocausts verloren gingen. Welche Poesie oder Wissenschaft hätte Sabine schaffen können? Welche Liebe, welche Stärke, welches Lachen und welche Freude hätte sie in die Welt gebracht? Welche Einsichten oder Beiträge zur Menschheit sind uns verloren gegangen durch ihre sinnlose Ermordung?
Immer noch verlieren Kinder ihr Leben durch die Hände von Menschen, die sie weder respektieren noch sich um die tödlichen Konsequenzen für die Kinder scheren. Kinder fallen Machtmissbrauch zum Opfer – nicht nur durch Politik und Krieg, sondern auch durch wirtschaftliche Entscheidungen, Geschäftspraktiken, und in großem Umfang durch den Klimawandel, den wir weiterhin vorantreiben. Die daraus resultierenden Todesfälle von Kindern werden von den Verantwortlichen moralisch gerechtfertigt, als Kollateralschaden abgetan, als notwendige Opfer für irgendein erklärtes höheres Ziel oder einfach als unvermeidbar angesehen. Auch wenn ich die heutigen Gräueltaten an Kindern nicht mit der systematischen Tötungsmaschinerie der Nazis gleichsetzen will, spiegeln solche Handlungen doch eine schockierende Grausamkeit, völlige Mitgefühlslosigkeit und eine pathologische Arroganz wider, die genährt durch den narzisstischen Glauben, eine Rechtfertigung zu haben für Handeln das den Tod von Kindern billigend in Kauf nimmt.
Die kleine Sabine wurde in einer Gaskammer als Teil der sogenannten Endlösung ermordet. Es ist schwer zu begreifen, was die Menschen damals dazu brachte, eine solche Verachtung für die Menschenwürde zu übernehmen. Hannah Arendt stellte treffend fest, dass das Böse nichts weiter als Banalität braucht. Ich befürchte, dass diese gleiche Banalität auch heute noch unsere politischen Entscheidungen antreibt – eine Situation, der wir alle mit Vorsicht begegnen sollten. Wie können wir der Banalität des Bösen entkommen? Was muss ich tun, um nicht mitschuldig zu werden? Werde ich eines Tages meinen Enkelkindern erzählen, dass meine Handlungen nur durch Selbstschutz, ein falsches Pflichtgefühl gegenüber meiner abgeschotteten Gesellschaftsecke oder – schlimmer noch – von der Überzeugung, pragmatisch gehandelt zu haben, motiviert waren?
Links zu Informationen über Sabine Herszlikowitz